WILDBIENEN NISTHÜGEL

Kahlböden waren ein häufiges Erscheinungsbild in alten Kulturlandschaften. Abbruchkanten, Feldbegrenzungen, ungeteerte Feldwege oder trockene Magerkalkwiesen sind meist das Resultat von früheren Nutzungsformen. Viele der alten landwirtschaftlichen Praktiken sind heute nicht mehr ökonomisch oder schwierig zu etablieren. Industrielle Landwirtschaft auf großen Flächen hat die meisten alten Nutzungsformen verdrängt und zum Rückgang unserer Kulturlandschaften geführt. Viele Kulturfolger benötigen aber diese anthropogen beeinflussten Landschaftselemente.

Im Zuge der Biodiversitätsförderung im Rahmen unseres Projektes wurde unter anderem ein Teich angelegt. Mit dem Erdmaterial des Teichaushubs wurde eine Nisthilfe für bodenbrütende Wildbienen geschaffen. Die Modellierung des Nisthügels soll eine maximale Wärmeakkumulation ermöglichen. Die Ostseite des Hügels ist steil geformt, um die frühestmögliche Sonneinstrahlung zu empfangen, während die Rückseite nach Süd-Westen hin im flachen Winkel abfällt, um über den ganzen Tag Wärme aufzunehmen.

Idealerweise sollte dafür Material aus tieferen Bodenschichten verwendet werden, da dieser frei ist von Wurzeln und Samen. Da der Teichaushub nicht komplett frei war von Wurzeln und Samen treiben hier immer wieder Pflanzen aus. Diese müssen vorsichtig von Hand entfernt werden, ohne dabei die Nester der bereits angesiedelten Bienen zu zerstören. Damit die Erde nicht durch Regen abgewaschen und wegerodiert, wurde die Nisthilfe mit Steinen eingebettet. Angrenzend dazu findet sich eine Feinsandschicht die mit Totholz abgegrenzt ist. Dadurch sollen möglichst viele Nischen entstehen, um möglichst vielen Wildbienenarten, aber auch andere Artengruppen Lebensraum zu bieten.