TEICHANLAGE

 

Teiche bilden unverzichtbare Habitate für viele Lebewesen, die das Stillgewässer entweder ganzjährig oder nur temporär nutzen. Sowie beispielsweise der Teichmolch. Das Weibchen legt hier seine Eier ab, indem es sie an Wasserpflanzen oder Falllaub am Gewässergrund heftet. Dabei werden mit Hilfe der Hinterbeine Taschen in die Pflanzenblätter gefaltet und die Eier regelrecht eingewickelt. Sie durchlaufen dann verschiedene Entwicklungsphasen, bis sie als adultes Tier nach etwa zwei bis drei Monaten ihre Metamorphose zum Landtier abgeschlossen haben.

Natürliche, kleine Tümpel finden sich im heutigen Landschaftsbild nur noch selten. Viele Bereiche wurden trockengelegt, Flussdelta mit vielen Seitenarmen gibt es nur noch wenige und auch trockenere Sommer lassen solche Habitate immer seltener werden. Umso wichtiger, dass künstliche Habitate Ersatz schaffen. Dieser Teich ist an der tiefsten Stelle nur 1,20 Meter tief. Die verschiedenen Stufen wurden angelegt, damit möglichst viele Flachwasserzonen entstehen, die durch wärmere Wassertemperaturen verschiedenen Organismen Lebensraum bieten. Frösche und Kröten bevorzugen diese Bereiche zum Ablaichen und auch zahlreiche Libellenlarven halten sich hier auf.

Die Fläche zwischen den Gewächshäusern und dem neuen Studierendenlabor lag lange Zeit brach. Mithilfe eines Kleinbaggers konnte die gesamte Fläche in ein paar Stunden ausgehoben werden. Besonders die verschiedenen Tiefenstufen konnten vom Bagger gut modelliert werden und haben viel körperliche Arbeit gespart. Nachträglich wurden dann die Kanten der Uferbereiche von Hand abgeflacht. Nachdem die Modellierung der Flachwasserbereiche abgeschlossen war, wurde ein Vlies und darauf die Teichfolie ausgelegt. Damit die Folie unter dem Gewicht des Wassers nicht abrutscht, wurde sie in einem sogenannten Kapillargraben am Rand versenkt und in die Erde eingebettet.

Steine wurden entlang der Kanten ausgelegt, um die Folien vom Wegrutschen zu hindern und dem Teichgrund Struktur zu verleihen. Anschließend wurden Seerosen, Wasserminze, Binsengras und vieles mehr von einem anderen Teich, der aufgelassen werden sollte, gerettet und umgesiedelt. Insbesondere die Seerosen sind sehr schnell angewachsen und bilden einen dichten Schattenteppich. Die exponierte Lage erhält der Teich viel direkte Sonneneinstrahlung. Dadurch können sich Algen vermehren und ausbreiten und es kann zu einer Eutrophierung des Teiches kommen. Ein dichter Seerosenteppich kann dem Entgegenwirken und das Wasser kühler halten, sodass mehr Sauerstoff gehalten werden kann.